Soziale Dienste Berlin-Brandenburg e.V.

- Sozial und Systemisch -



Forschung zu sozialen Dienstleistungen


Der SDB führte mit finanzieller Unterstützung der Max-Traeger-Stiftung das Praxisforschungs-projekt durch:

"Macht und Ohnmacht in der Sozialen Arbeit: Strukturen sozialer Dienstleistungen in Berlin und Brandenburg und ihre Bedeutung für die Beschäftigungssituation der Fachkräfte".

Der Abschlussbericht zur sozialen und beruflichen Lage von Fachkräften der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe und der frei-gemeinnützigen Jugend- und Behindertenhilfe liegt seit April 2011 vor und ließ auf einen erheblichen Handlungsbedarf schließen.

Der Abschlussbericht (PDF, 881 KB) kann hier heruntergeladen werden:


Macht und Ohnmacht in der Sozialen Arbeit:

Strukturen Sozialer Dienstleistungen in Berlin und Brandenburg und ihre Bedeutung für die Beschäftigungssituation der Fachkräfte
Abschlussbericht: Befragung zur sozialen und beruflichen Lage von Fachkräften der Sozialen Dienste in Berlin und Brandenburg


Die praxisorientierte und interaktiv durchgeführte Studie hatte offenbar erhebliche Wirkungen auf die Kinder- und Jugendhilfe und die Eingliederungshilfe in Berlin. Die GEW-Kampagne "fair statt prekär" wurde zwischenzeitlich beendet.Der Zeitgeist schaut jetzt auf den Fachkräfte-mangel.

Die GEW Berlin - Abteilung Jugendhilfe und Sozialarbeit - zeigte sich sehr zufrieden mit den stattgefundenen Entwicklungen im Nachgang. Aktuell erleben wir auch in der Kinder- und Jugendhilfe einen Fachkräftemangel, welcher die Position von Beschäftigungen und Gewerkschaften zumindest etwas verbessert hat.

Ob auch die Beschäftigten "zufrieden" sind bzw. über angemessene Rahmenbedingungen verfügen, um ihre Tätigkeit verantwortungsbewusst realisieren zu können, und ob zweitens auch Betroffene angemessen erreicht und unterstützt werden, sollte weiter untersucht werden. Dringend zu überprüfen scheint, ob Strukturentwicklungen und erhöhte Kosten auch den Familien, Kindern und Jugendlichen zu Gute kommen.

Neben viel Licht gibt es anzunehmend einigen Schatten. Hierzu gehört wohl, dass Jugendämter entgegen früher Zielsetzung, sich als Dienstleister für Familien verstehen zu wollen, wieder in die Rolle einer Kontrollinstanz (Kinderschutz und "Skandalprävention") zurückgeworfen wurden.

Meine (H.G.) Rezension zu Harald Tornow (2015) "Wie ist der Jugendhilfe zu helfen?" war vielleicht etwas scharf ausgefallen. Die Ansichten und auch methodischen Vorstellungen fielen allzu weit auseinander. Dem Hype der "Wirkungsforschung" in der Jugendhilfe war meinerseits entgegen zutreten - und objektiv ist wohl festzustellen, dass die sogenannte "Wirkungsforschung" kaum Wirkungen entfaltete. Die Rezension zu Harald Tornow findet sich auf https://www.socialnet.de/rezensionen/20136.php

Es gibt vielerlei relevante Untersuchungs- und Entwicklungsperspektiven. Ohne qualizierte Expertisen werden Kommunen, Bundesländer und auch der Bund nicht in der Lage sein, Handlungsbedarfe angemessen zu bewerten. Die Unterschiedlichkeit von Ansätzen und Anliegen ist zu berücksichtigen und auch zu fördern - Pluralität im besten Sinne einer unabhängigen Wissenschaft ist zu ermöglichen und zu gewährleisten.